Die historischen Villen von Florenz
Unter den historischen Villen in der Toskana stellen die historischen Villen von Florenz natürlich die größte Anzahl und Vielfältigkeit dar. Zudem sind die Medici-Villen ein lebendiges Beispiel dafür, wie die Familie Medici ihre Macht in der Stadt ausübte und angenehme Augenblicke auf dem Land verbrachte, um den Verpflichtungen der Regierung zu entfliehen.
Prinzipiell wurden die Villen auf den Hügeln erbaut, weit ab von der Stadt, den Ideen von Leon Battista Alberti folgend. Später begann der Ankauf von Land und der Bau oder die Verschönerung der Villen sich auch in der Ebene zu verbreiten, fast bis hin zu den Stadtmauern. Ein Stück Land zu kaufen und dort eine Villa zu erbauen oder sie zu restaurieren stellte nicht nur eine Investition für die Zukunft dar, sondern auch eine finanzielle Sicherheit und Prestige für die Banken sowie eine Zuflucht im Fall von Hungersnöten und Pestilenzen. Außer der Familie Medici gab es viele adlige Florentiner, die beschlossen, Residenzen zu erwerben und bestehende Residenzen auf dem Land zu verschönern, um sich hier während der Ferien aufzuhalten oder Ereignisse zu organisieren, und um den eigenen gesellschaftlichen Status zu demonstrieren.
Villa Trebbio und Villa Cafaggiolo, die sich zwischen Florenz und Bologna befinden, sind unter den ersten Villen, in denen die Medici verkehrten und haben bis heute ihr Aussehen eines befestigten Kastells bewahrt. Die Villa von Poggio a Caiano wurde im Jahre 1485 vom Architekten Giuliano da Sangallo erbaut und war die erste Villa, die als herrschaftliche Residenz angesehen wurde. Später wurden die Villa des Pratolino, die Villa von Artimino, die Villa von Lappeggi erbaut.
Der Komplex der Villa, zu dem auch große Ländereien, Gärten und Wälder gehörten, veränderte das Landschaftsbild, vor allem wenn einige davon zu wahren landwirtschaftlichen Betrieben wurden. Die Medici zogen generell von einer Villa zur anderen auf der Suche nach dem besten Klima oder je nach Aktivität, die man betreiben wollte: Feste, Momente der Ruhe, Jagd oder Fischen. Der Garten erhielt eine immer größere Bedeutung und wurde bereichert mit Brunnen, Wasserspielen, Alleen und Nutzgärten mit Heilkräutern oder seltenen Pflanzen. Tribolo arbeitete zwischen 1540 und 1550 an den Gärten der Villa di Castello und des Boboli. Buontalenti wurde stattdessen berühmt durch den Garten der Villa des Pratolino und für die Villa La Petraia. Vom 18. Jahrhundert an verlor der Garten im Italienischen Stil mit Terrassen seinen Reiz und die Grundbesitzer zogen es vor, der Mode der Englischen Gärten und der Gewächshäuser zu folgen.
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