Die Villa Il Pozzino in Florenz
Die Villa Il Pozzino befindet sich in einer der von den Medici am meisten geliebten Gegenden, auch wenn in diesem Fall die Villa immer florentinischen Adligen gehörte, aber nie der Familie Medici. Das Wappen der Villa ist das der Familie Grazzini: senkrechte rote und goldene Streifen im mittleren Teil und ein waagrechter blauer Streifen im oberen Teil.
Das Originalgebäude ist ein großer Turm, der im 15. Jahrhundert den Carnesecchi gehörte. Im Jahre 1576 wurde er an die Campani verkauft und 1586 an die Grazzini. Die Familie Grazzini erweiterte und verschönerte den Wohnturm und verwandelte ihn in eine Villa. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden die Wände des Hofes mit Fresken geschmückt. Im gleichen Zeitraum beauftragte Giovan Francesco Grazzini den Maler Pietro Salvestrini damit, die Loggia im ersten Stock mit Fresken zu verzieren. Dieser beschloß, diesen Teil der Villa mit wundervollen geometrischen Motiven in roter, blauer und grüner Farbe zu dekorieren. Der Maler malte Landschaften und Szenen des täglichen Lebens wie die von den Florentinern geliebten mittelalterlichen Spiele: das florentinische Fußballspiel und die Pferderennen mit dem Namen ‘Palio dei cocchi’ und ‘Corsa dei Barberi’. Außerdem fehlen nicht einige mythologische Szenen wie der Parnass neben allegorischen Figuren und einigen Bezügen auf die Masken der Commedia dell’Arte.
Ein anderer bedeutender Maler der Epoche war Giovanni Mannozzi, der 1630 den Hof mit Motiven von Wäscherinnen und Bauern verzierte. In diesen Szenen erkennt man eine gewisse Ironie in Bezug auf das Landleben: die Wäscherinnen werden von den Satiren gestört und die Bauern von den Zigeunerinnen beraubt.
Im 18. Jahrhundert beauftragte die Familie Grazzini Luigi Ardemollo, der von Mailand in die Toskana kam, um das große Fresko der Galerie im Erdgeschoß der Villa zu malen. Die gemalte Dekoration von Ardemollo ist unter dem Namen Triumph Alexanders des Großen bekannt. Im 19. Jahrhundert wurde die Villa mehrfach verkauft. Die Eigentümer waren die Bartolini Baldelli, die Mori Ubaldini Alberti, die Lucii und zuletzt die Gilli, die bedeutende Restaurierungen vornahmen.
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