Die Medici-Villa von Marignolle
Die Medici-Villa von Marignolle befindet sich wenige Kilometer entfernt von der Porta Romana, eines der antiken mittelalterlichen Stadttore von Florenz. Die Villa liegt also im südlichen Teil von Florenz zwischen dem Galluzzo und Soffiano.
Die im 14. Jahrhundert erbaute Residenz gehörte Mitte des 16. Jahrhunderts der Familie Sacchetti, als Francesco I de' Medici sie konfiszierte. Die Familie Sacchetti wurde nämlich angeklagt, an der Verschwörung der Pucci im Jahre 1560 teilgenommen zu haben, um den Vater von Francesco I, den Großherzog Cosimo I zu ermorden. Francesco I de' Medici stiftete sie seinem Sohn Don Antonio. Don Antonio war der Sohn der außerehelichen Liebesbeziehung zwischen Francesco I und Bianca Cappello. Der Architekt, der sich um die Umstrukturierung der Villa von Marignolle kümmerte, war Bernardo Buontalenti.
Vom architektonischen Gesichtspunkt aus war das Projekt der Villa von Marignolle ein fondamentaler Schritt für den Architekten Buontalenti. Während bei der Villa von Pratolino und der Villa La Petraia das Hauptgebäude ein einziger Block war, verlängerte sich der Block bei der Villa Belvedere und der Villa von Artimino. Zwischen ersteren und letzteren befindet sich das Projekt der Villa Marignolle. Die Villa hat die für die befestigten Häuser typische zinnenverzierte Mauer beibehalten, aber die Verteilung der Innenräume folgt einer Längslinie und es gibt einen Portiko und eine Loggia.
Nach Don Antonio schenkten die Medici der Villa keine besondere Bedeutung und verkauften sie 1621 an Piero di Girolamo Capponi. Der berühmte Literat und Politiker Gino Capponi wurde in der Kapelle der Villa beigesetzt. Heute befindet sich der Leichnam in der Basilika von Santa Croce. Vom 20. Jahrhundert an befand sich die Villa im Besitz verschiedener Privatpersonen, darunter die Familie Farinola, der Senator der Republik Repubblica Ridolfi Luigi und der Antiquitätenhändler Bellini. Nachdem sie versteigert wurde, befindet sich die Villa noch immer in Privatbesitz.
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